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Fragen und Antworten

Häufige Fragen

Häufig gestellte Fragen


1. Warum eine neue Kirchengemeinschaft?

Ist das nicht ein Schisma, eine Kirchenspaltung und eine Zerteilung des Leibes Christi, die der Einheit der Kirchen schadet? Sollte man sich nicht in vorhandenen Werken einbringen?

Ob man sich in eine vorhandene Kirche oder Gemeinde einbringt, hängt davon ab, welche Berufung man hat, und wie man vom Heiligen Geist geleitet wird.
Die CEEC ist weder schismatisch, noch ist sie eine Spaltung oder eine Splittergruppe. Sie ist eine Neugründung bzw. Neupflanzung, die durch Versöhnung und Konvergenz entstanden ist. Wir sehen alle Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften als Teil der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche. In mystischer, geistlicher Weise gibt es bereits eine vollkommene Einheit, da wir alle Glieder des Leibes Jesu sind. Das Problem ist nicht in erster Linie, dass es verschiedene Kirchen und Konfessionen gibt, sondern das Problem ist der Umgang miteinander.

Unser Ziel ist es nicht, gläubige und aktive Mitglieder anderer Kirchen "abzuwerben"! Auf der anderen Seite können wir auch niemanden davon abhalten, bei uns Gottesdienste zu besuchen oder aktives Mitglied zu werden. Genau so wenig wie wir unsere Mitglieder davon abhalten können, Gottesdienste in anderen Kirchen und Gemeinden zu besuchen oder dort Mitglieder zu werden. Das obliegt der Glaubens- und Gewissensfreiheit jedes einzelnen. Wir sollten nicht versuchen, Mitglieder in unseren Gemeinden und Kirchen festzuhalten oder sie davon abhalten, anderswo hinzugehen. Wir sollten uns der Tatsache bewusst werden, dass wir alle ein Leib sind und gemeinsam am Reiche Gottes bauen sollen. Und wenn jemand in einer anderen Kirche glücklicher ist und mehr Frucht bringen kann für das Reich Gottes, warum soll er dann nicht in eine andere Kirche gehen? Auf der anderen Seite wollen wir keine gläubigen, aktiven Christen aus anderen Kirchen abwerben!


2. Warum benützt ihr eine Liturgie für euren Gottesdienst?

Viele Menschen sehen Liturgie als etwas zu Formelles, Totes, Langweiliges und Sinnloses an. Meistens kommt das von einer negativen Erfahrung, die sie mit liturgischen Kirchen und Gottesdiensten gemacht haben. Aber Liturgie ist nur dann tot, wenn die Menschen, die an ihr teilnehmen, keine echte, lebendige und persönliche Beziehung mit Jesus Christus haben, und wenn die Bedeutung der Zeichen und Symbole nicht bekannt ist. Manche glauben auch, dass der Hl. Geist sich in einer Liturgie nicht bewegen kann, weil alles tot und geregelt ist, und er dadurch keine Freiheit hat. Aber gerade Paulus ist es, der davon schreibt, dass im Gottesdienst alles in Ordnung vor sich gehen soll (1. Korinther 14,40). Er ist es aber auch, der von den Gaben des Geistes schreibt. Bewegung des Geistes, lebendige Kirche, hierarchisches Amt und Liturgie sind nicht Dinge, die sich widersprechen, sondern die sich wunderbar ergänzen sollten, denn jedes dieser Dinge ist wichtig für einen gesundes, geordnetes und fruchtbares Wachstum der Kirche.

Folgende Gründe sind für uns der Anstoß für eine Liturgie:

a. Weil alle Elemente schriftgemäß sind
Jedes einzelne Element ist schriftgemäß. In einem Zyklus von ca. drei Jahren würde z.B. der römische Katholik fast die ganze Hl. Schrift hören, wenn immer alle vorgeschriebenen Lesungen verwendet würden. Manchmal ist es so, dass in einem katholischen Gottesdienst mehr aus der Hl. Schrift vorgelesen wird, als in einem freikirchlichen Gottesdienst.

b. Weil die Kirche seit Beginn ihren Gottesdienst so feierte
Ein liturgischer Gottesdienst lässt sich bereits bis zur apostolischen bzw. nachapostolischen Zeit zurückführen. Einfache Abläufe liturgischer Gottesdienste finden sich schon im 1. Jahrhundert. Dieser Gottesdienst entwickelte sich natürlich in den kommenden Jahrhunderten weiter. Aufgrund des 2. Vatikanischen Konzils entschloss sich die römische Kirche, die gesamte Liturgie zu erneuern und zu reformieren. Es wurde ein Konsortium gegründet, das mit dieser Aufgabe betraut wurde. Diesem Konsortium gehörte neben anderen evangelischen Theologen der bekannte und bedeutende evangelische Theologe Frerè Max Thurian, Subprior von Taizé an. Dieser sagte später, dass sogar evangelische Christen diesen neuen Gottesdienst der römischen Kirche feiern könnten. Das bedeutet auch, dass Martin Luther den heutigen katholischen Messritus nicht kannte, sondern einen, der dem Tridentinischen Ritus ähnlicher ist. Mit dem neuen Gottesdienst, auch Novus Ordo genannt, rekonstruierte die Kirche wieder den Gottesdienst der apostolischen bzw. nachapostolischen Zeit. Wir feiern einen Gottesdienst, der sich über fast 1800 Jahre hin bewährt hat. Wir müssen daher nicht jeder gottesdienstlichen Mode nachlaufen. Auf der anderen Seite sehen wir liturgische Vorschriften nicht als vollkommene Gesetze, die nicht geändert werden dürfen.

c. Weil Gott es ist, der im Mittelpunkt steht
Es ist nicht der Prediger, die Menschen oder die Lobpreisband, sondern Gott und darum heißt der Gottesdienst auch Gottesdienst. Darum ist die Rolle des Leiters auch einfacher zu ersetzen. Was gewisse Vorteile mit sich bringt, falls es dem Leiter aus irgendwelchen Gründen nicht mehr möglich ist, seine Gemeinde zu leiten.

d. Jedes Element der Liturgie hat eine bestimmte Bedeutung und einen bestimmten Zweck und übernimmt dabei auch eine katechetische Rolle
Jedes liturgische Kleidungsstück hat eine bestimmte Bedeutung. Jede liturgische Farbe hat eine bestimmte Bedeutung. Kleidung, Farben, Kirchenjahr und dem Kirchenjahr angepasste Gebete und Lieder bilden eine wunderbare Einheit, die uns immer wieder an zentrale Wahrheiten des Christentums erinnern. Liturgie ist also eine fortwährende Glaubensunterweisung.

e. Weil Österreich vor allem katholisch geprägt ist
Derzeit sind noch ca. 80 - 85% der Österreich römisch-katholisch. Auch wenn viele aus der Kirche austreten und viele von der Kirche nicht sehr viel halten, haben sie doch gewisse Vorstellungen davon, was Kirche ist und wie Kirche aussieht.
Wenn wir dann mit "amerikanischem Freikirchlertum" kommen, dann stoßen wir die Menschen vollkommen vor den Kopf. Österreicher sind gewohnt, dass der Gottesdienst ca. eine Stunde dauert. In den meisten Freikirchen dauert er zwei Stunden oder länger. Sie verstehen auch nicht wie man im Rahmen eines Gottesdienstes eine ganze Stunde singen kann (Lobpreis) oder einem Prediger eine ganze Stunde zuhören muss.
Wenn wir die glaubensfernen Menschen effektiv mit dem Evangelium Jesu Christi erreichen wollen, dann müssen wir die Menschen dort abholen wo sie kulturell/religiös stehen. Wir müssen uns an die österreichische Kultur anpassen.

1. Korinther 9,19.20
19 Denn wiewohl ich frei bin von allen, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht, um ihrer desto mehr zu gewinnen.
20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, auf dass ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz - obschon ich nicht unter dem Gesetz bin -, damit ich die unter dem Gesetz gewinne;

So wie Paulus den Juden ein Jude geworden ist, so können wir den Österreichern echte Österreicher sein und den Katholiken können wir auch Katholiken sein, wenn auch nicht römische.

3. Sind diese katholischen Traditionen und Bräuche nicht vom Teufel? Ist Gott denn nicht gegen Tradition?

Wenn wir das Neue Testament genau betrachten, sehen wir, dass Gott nicht grundsätzlich gegen Tradition ist. Er ist nur gegen solche Traditionen, die im Widerspruch zum Worte Gottes stehen oder wichtiger werden als das Wort Gottes.. Aber es gibt auch gute und rechtmäßige Traditionen.

2. Thess. 3,6
Wir gebieten euch aber, ihr Brüder, im Namen unsres Herrn Jesus Christus, dass ihr euch von jedem Bruder zurückziehet, der unordentlich wandelt und nicht nach der Überlieferung, die ihr von uns empfangen habt.

1. Kor. 11,2
Ich lobe euch, Brüder, dass ihr in allen Dingen meiner eingedenk seid und an den Überlieferungen festhaltet, so wie ich sie euch übergeben habe.

2. Thess. 2,15
So stehet denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch ein Wort oder durch einen Brief von uns.

Jesus verurteilt nur die Traditionen und Überlieferungen, die dem Wort Gottes widersprechen und wenn den Traditionen mehr Gewicht als dem Wort verliehen wird.

Matth. 15,6
Und so habt ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen aufgehoben.

Luther selbst entfernte nur die Elemente aus der damaligen Messe, die seiner Meinung nach nicht schriftgemäß waren und dem Worte Gottes widersprachen. Wenn er predigte, legte er den schwarzen Gelehrtentalar der Hochschule an. Wenn er jedoch den Abendmahlsgottesdienst feierte, legte er die traditionellen liturgischen Gewänder der katholischen Kirche an. Denn für Luther galt, dass alles, was dem Worte Gottes widersprach, weggelassen werden sollte, was aber an christlichen Gebräuchen und Traditionen hilfreich sind für den Gläubigen, beibehalten werden kann und sollte. Ja, er glaubte auch an die Realpräsenz Jesu im Abendmahl. Für andere Reformatoren galt, dass alles, was nicht ausdrücklich im Wort erwähnt wird, wegzulassen sei.
Wenn wir diese letzte Regel anwenden würden, gäbe es auch in freikirchlichen Gemeinden und Gottesdiensten einiges, was wegzulassen wäre. Aber wir halten es mit Luther, da wir dies auch aus der Schrift und den oben genannten Schriftstellen sehen können.


4. Warum seid ihr charismatisch?

Wir sind charismatisch, weil es bereits für die neutestamentliche Kirche normal war, charismatisch zu sein, d. h. den Hl. Geist durch die Gaben des Geistes wirken zu lassen. (Apostelgeschichte 2,1ff; Apg. 6,8; Apg. 8,4-8; Apg. 10, 44-48; 1. Kor 12.) Auch bei den Kirchenvätern kann man klar sehen, dass die Taufe im Hl. Geist und die Gaben des Geistes immer zum Leben der Kirche gehörten.


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