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Konvergenz
Was bedeutet Konvergenz
Für viele Christen sind zumindest die Begriffe katholisch und evangelisch sehr widersprüchliche Elemente. In der Kirchengeschichte hat dies oft zu bitteren Kämpfen geführt. Oft hatte dies weniger mit theologischer Überzeugung zu tun, sondern mehr mit politisch-religiösen Machtkampf, Arroganz, Stolz und Vorurteilen.
In den 70iger und 80iger Jahren des 20. Jahrhunderts bekundeten Pastoren und vollzeitige Leiter aus den verschiedensten evangelikalen Kirchen und freikirchlichen Gemeinden weltweit, ein Interesse an den Ursprüngen der Kirche, insbesondere an den ersten drei Jahrhunderten in Bezug auf Lehre und Gottesdienst. Daraus entwickelte sich eine Bewegung, welche die apostolischen Väter studierten und begannen den Reichtum liturgischen Gottesdienstes zu entdecken. Diese Bewegung wurde bekannt unter dem Namen Konvergenzbewegung. Konvergenz bedeutet Zusammenführung oder Verschmelzung. Man erkannte, dass die Kirche von Anfang an katholisch, evangelisch und charismatisch war und begann eben diese drei Elemente zu verbinden oder zu verschmelzen.
In der weiteren Entwicklung begannen die Anhänger dieser Bewegung in verschiedene Richtungen zu gehen. Stan White, ein junger pfingstlicher Pastor in vierter Generation, trat mit seiner ganzen Gemeinde geschlossen in die Episkopalkirche (Anglikanische Kirche) ein. Peter Gillquest, der früher in der Leiterschaft von Campus für Christus (eine der größten evangelikale Jugendorganisationen) war, trat zusammen mit 2000 weiteren evangelikalen Gläubigen und Pastoren, nach 15-jährigen Studium der Urkirche, in die orthodoxe Kirche von Antiochien ein.
Diese Bewegung begann vor ca. 25 Jahren gleichzeitig in Nordamerika und anderen Teilen der Welt.
Innerhalb dieser Konvergenzbewegung formten sich auch verschiedene Kirchenbewegungen. Hauptvertreter dieser Bewegung sind die "Communion of Evangelical-Episcopal Churches" (CEEC, Gemeinschaft evangelikal-episkopaler Kirchen) und die "International Communion of Charismatic-Episcopal Churches" (ICCEC, Internationale Gemeinschaft charismatisch-episkopaler Kirchen). Beide sind seit fast 15 Jahren weltweit tätig und haben jeweils an die 5.000 Ortsgemeinden (Pfarrgemeinden). Darüber hinaus gibt es weltweit noch eine große Zahl von kleineren Kirchenorganisationen und unabhängigen Ortsgemeinden, die versuchen, diese Konvergenz der kirchlichen Ströme zu leben.
"Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Himmelreich unterrichtet ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorholt."
Matthäus 13, 52
"Also spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schauet und fraget nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Sie aber sprechen: "Wir wollen ihn nicht gehen!""
Jeremia 6,16
"Und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen."
Prediger/Kohelet 4,12
Wir wollen auch so sein, wie dieser Schriftgelehrte, der für das Himmelreich unterrichtet ist. Wir wollen aus dem ganzen Schatz der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolische Kirche Neues und Altes hervorholen, um damit ein größerer Segen für die Welt sein zu können.
Der Herr sagt uns in Jeremia, dass wir an die Wege treten und nach den Pfaden der Vorzeit fragen und Ausschau halten sollen. Und wenn wir den guten Weg gefunden haben und darauf wandeln, werden wir Frieden für unsere Seelen finden. Natürlich wissen wir, dass Christus unser Friede ist. Aber trotzdem sieht man manchmal bei Evangelikalen und Charismatikern, dass eine gewisse Verwurzelung in der historischen Kirche fehlt und es dadurch leichter zu Erschütterungen kommt, weil es an Stabilität fehlt.
Nun sagt uns der Herr, dass wir nach den Wegen der Vorzeit fragen sollen. Und genau das ist es, was wir tun. Wir lernen aus der Kirchengeschichte und holen aus dem Schatz der gesamten Kirche Altes und Neues hervor, um das kirchliche Leben zu bereichern, und um mehr Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Aber auch um durch diese Verwurzelung Standfestigkeit und Beständigkeit zu erreichen.
Prediger oder Kohelet (von der Bibelübersetzung abhängig) sagt, dass eine dreifache Schnur nicht so einfach reißen wird.
Das Christentum besteht grundsätzlich aus drei Strömungen: der katholischen, der evangelisch/evangelikalen und der pfingstlich/charismatischen. Fast jede Kirche und Gemeinde lässt sich in eine dieser Strömungen einordnen.
Diese 3 Ströme sollten nicht gegeneinander kämpfen, sondern gemeinsam ein Zeugnis für das herrliche Evangelium Jesu Christi ablegen!